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1.Thessalonicher 5,17

Betet ohne Unterlass.

1.Thessalonicher 5,17


Was bedeutet Gebet für dich? Ist es eine Quelle des Friedens oder eher mit Stress verbunden? Beten kann Stress auslösen, wenn man sich zum Beispiel mit denen vergleicht, die morgens extra eine Stunde früher aufstehen, um Zeit für ihr Gebet zu haben. Ich habe das nie geschafft und mich deshalb hin und wieder schlecht gefühlt, bis mir klar wurde, wer mir diesen Gedanken eingab: unser Feind.

Ich frage mich, ob Gebete eine bestimmte Länge haben müssen. Dann erinnerte ich mich an Jesus Worte aus der Bergpredigt: „ Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen.“ (Mt 6,7)

Und wie steht es mit dem Ausdruck? Erwartet Jesus von mir besonders hochgestochene Worte? Das kann ich mir nicht vorstellen; denn mit Gott zu reden ist eher, wie mit einem Freund zu sprechen, respektvoll und überall möglich. Wir können laut, leise, im Stehen, Sitzen oder Liegen beten; immer dann, wenn wir den Wunsch verspüren, mit Gott verbunden zu sein. Ihm ist es wahrscheinlich egal, ob ich währenddessen in Bewegung bin oder Ruhe habe. Ich kann beim Einkauf, bei der Hausarbeit, beim Autofahren oder einer Sitzung beten, einfach überall, wo es mir angemessen erscheint.

Der Thessalonichertext wird in meinem Alltag ganz praktisch, denn ich rede während des ganzen Tages mit Gott, erzähle ihm meine Gedanken und bedanke mich für seine Segnungen. Durch diese Angewohnheit ist es mir möglich, meinen Alltag mit Gott zu gestalten und ihn immer mit einzubringen – ihn den Mittelpunkt des Geschehens zu setzen. Ja, ich nehme mir jeden Morgen Zeit für Andacht und ein inniges Gebet für den bevorstehenden Tag, aber das ist nur der Anfang von vielen kleinen Fürbitten und Dankgebeten, die ich über den Tag verteilt spreche.

So denke ich dabei auch an meine Mitmenschen, die schwere Lasten zu tragen haben. Ich halte kurz inne, teile Gott den Kummer der Person mit und lege alles in seine Hand. Auch besonderes Glück anderer nehme ich zur Kenntnis und danke Gott für diesen Segen. Das alles gibt mir Kraft für den Tag und ist mir einen sehr liebgewonnenen Angewohnheit geworden.

Danke, Gott, dass du uns die Möglichkeit gibst, so unmittelbar und ehrlich mit dir reden zu können!

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